Freitag, 1. August 2014

ARD-Monitor: Error-Regime am Flachbildschirm

Wir haben gestern festgestellt, es ist still geworden um MH17. Der Monitor-Chef Georg Restle begründet am 31. Juli 2014 das Verschwinden der Ukraine aus den Nachrichten damit, dass für mehr als einen Krieg kein Platz in den Nachrichten ist.
Hat Terrorregime entdeckt: Leiter von "Monitor" (Screenshot)
Wer hat wen getötet? 
Wohl deshalb hat er als Redaktionschef nur Zeit sich, statt über die unkrainischen Bombardements von Zivilisten, viel lieber über den Widerstand gegen die Putschisten aufzuregen. Über die Opfer des von Kiew begonnen Krieges gegen die Zivilbevölkerung meint Restle: „Mehr als Tausend sind getötet worden, mehr als Hunderttausend auf der Flucht. Gegen die Separatisten erhebt die UNO Vorwürfe schwerster Menschenrechtsverletzungen.“ Das illegale Kiewer Regime (gewaltsam und verfassungswidrig mit 5 Mrd. US$ an die Macht geputscht) wird einfach unter den Teppich gekehrt. Die Toten und Flüchtlinge sind - so dargestellt - den (Achtung, gleichgeschaltetes einheitliches NATO-Wording:) „prorussischen Separatisten“ anzulasten. Dann geht es los; gegen die privaten Helfer in Deutschland, die Lebensmittel, Geld und Verbandstoffe für die Ost-Ukraine sammeln. Müßig, all die verquasten demagogischen Behauptungen zu sezieren. Für die einstige Alibi-Sendung, die einen Rest von journalistischer Qualität im deutschen Staatsfernsehen darstellte, galt das journalistische Ethos nur solange bis der Propagandakrieg der NATO offiziell wurde. Natürlich sind das im ethnisch-russischen Osten der Ukraine für einen Staatssender keine Widerstandskämpfer, deren Gegner eine Junta ist. Vorgegebenes Mantra ist „prorussische Separatisten“. Das im Deutschen positivere „Rebellen“ ist für NATO-Freunde wie die Islamisten in Libyen („Bei den Rebellen waltet Milde.“ O-Ton ARD) und die Halsabschneider in Syrien vorgegeben. 

Error-Regime bei Monitor 
Monitor zum Schluß des Beitrages: „Der Krieg in der Ukraine geht weiter, auch mit Unterstützung aus Deutschland“; meint damit süffisant die privaten Spendensammler und Deutschen an der Front.Gezeigt werden von Monitor ausgerechnet Bilder von der Ermordung russischer Journalisten durch ukrainische Granaten.
Eine Zehntelsekunde später wird ein russischer Journalist von einer ukrainischen Granate getötet.
Hier die Originalszene auf euronews.
Die Rückendeckung der BRD-Regierung für den Krieg der Putschisten durch politische Hilfe („Steinmeier lobt Kiew“!), Geld, und Uniformen oder Sanktionen gegen Russland und Desinformation wird nicht erwähnt. In der ganzen Sendung nicht. Daß ukrainische Putschisten und der in "Nationalgarde" umbenannte faschistische "Rechte Sektor" sogar mit Luftwaffe, Artilerie und ballistischen Raketen gen Osten ziehen, wird von Restle - nur verschämt in einem einzigen Halbsatz - vernuschelt, und da heißt das bei ihm wertfrei „ukrainisches Militär“. 

Poroschenkos Friedenstauben leiden unter prorussischem Terror 
Restle beruft sich scheinheilig auf den UNO-Bericht von dieser Woche. Das ist jener Bericht in dem die Morde von Kiew, die Sniper vom Maidan, das Massaker in den Gewerkschaftshäusern von Kiew (!) und Odessa nicht vorkommen. Die in zwei Weißbüchern akribisch aufgelisteten Verbrechen der (man muss es immer wiederholen – nach wie vor nicht gewählten, illegalen, westfinanzierten) Kiewer Faschisten werden völlig verschwiegen. Stattdessen diffamiert das quasi staatliche TV den Widerstand gegen Kiew: „Die prorussischen Separatisten haben ein Terrorregime errichtet in dem Zivilisten entführt, gefangen gehalten, gefoltert und hingerichtet werden.“
Ersetzt man „prorussische Separatisten“ durch „Bolschewisten“ hat man den O-Ton der Goebbelsschnauze wieder.
"Hinter der Fichte" zeigt aus Respekt niemals Bilder der Opfer der ukrainischen Faschisten. Doch jeder kennt die schrecklichen Bilder blutender, zerfetzter Zivilisten nach den Putschisten-Bombardements von Donezk, Slawjansk, Lugansk natürlich. Die wahren Terroristen wie den Chef der faschistischen Radikalen Partei (alleine 9% bei den Präsidentschaftswahlen) Ljaschko, der eigenhändig Menschen misshandelt, oder der Chef des Rechten Sektor, Jarosch, der von Interpol per Haftbefehl gesucht wird, den gibt es bei Monitor nicht.
Deutschland hilft der Ukraine: Faschist Ljaschko in deutscher Uniform
Dabei ist Widerstand gegen Putschisten selbst nach deutschen GG (Art. 20, 4) durchaus gerechtfertigt. Darüber hinaus schreibt Verfassungsrichter Prof. Dr. Reinhard Gaier in seinem Sondervotum zum Dammbruch-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 17. August 2012 (der Einsatz der deutschen Armee gegen das eigene Volk wäre rechtmäßig und die Regierung dürfe den „Katastrophenfall“ selbst aussuchen): "Mit den Waffen des Militärs dürfen also nur Personengruppen bekämpft werden, die selbst militärisch bewaffnet sind, sich gegen den Staat erhoben haben und über ein System der Einsatzleitung verfügen (vgl. Lenz, a.a.O., Art. 87a Rn. 19)." Genau: Die Aufständischen haben sich gegen verfassungsfeindliche, militärisch bewaffnete, zentral geführte Gruppen erhoben, die verfassungswidrig gegen den ukrainischen Staat und gewählten Präsidenten geputscht haben. 

Monitor und die UNO 
Restle zitiert die UNO, geht aber nicht darauf ein. Dabei ist das so lohnend für investigative Journalisten. Über die grauenhafte UNO-„Menschenrechtsbeauftragte“ Pillay ist schonviel gesagt worden. Jedenfalls sind die UNO-Strukturen einseitig russophob und - wie wir in der Ukraine und Gaza sehen, oder bei den Pseudogerichtshöfen in Den Haag  – untätig, wenn es  um Menschenrechtsverletzungen durch das NATO-Imperium geht. Weil wir gerade dabei sind. Der, um es vorsichtig auszudrücken, heftig umstrittene Menschenrechtsrat der UNO z. B ist mit prowestlichen Dissidentenorganisationen durchsetzt und von Geheimdienst unterwandert. Das wurde deutlich als dieses dubiose Sammelsurium 2011 Lügen eines Agenten zur Grundlage nahm, den UN-Sicherheitsrat aufzufordern den Krieg gegen Libyen zu beginnen. Es handelte sich um Sliman Bouchuiguir von einer bis dahin völlig unbekannten „Libyan League for Human Rights“, der seine Zahlen von der USA-finanzierten „Opposition“ NTC bekam. Er verbreitete die Mär von 6000 von Gaddafi ermordete Zivilisten. "Hinter der Fichte" berichtete schon damals über die Widerlegung dieser Lügen. Eine Diskussion seiner Fälschungen, die von der NATO freudig promotet wurden und den Krieg gegen Libyen auslösten (!) fand beim UNMenschenrechtsrat in Genf überhaupt nicht statt. Der deutsche Vertreter, Theodor Rathgeber, teilte mir damals mit, besagter Brief sei wohl im Umlaufverfahren unterschrieben worden und er könne sich nicht richtig daran erinnern. Auch zu Syrien produzierte diese dubiose Pillay-Abteilung nur Propaganda. Soviel ist ergo von der Objektivität und Menschenrechtsarbeit der UNO zu halten. Nur der Vollständigkeit halber bleibt noch festzuhalten, daß diese sehr speziellen „Menschenrechtler“ selbstverständlich in ihren Berichten zur Ukraine den Faschismus dreist ausblenden und auf der Aufklärung all der Massaker nicht bestehen.
Das motiviert „Monitor“, scheinheilig den Bürger(!)-Widerstand im Osten der Ukraine des Terrorismus zu beschuldigen und die offenkundigen Staatsterroristen dagegen schamhaft zu verneinen. Das ist Faschismusleugnung.

Für's Protokoll 
Wir haben es registriert und gespeichert. Der Hellseher Georg Restle: „Höchstwahrscheinlich sind die Separatisten auch verantwortlich für den Abschuss der Malaysischen Passagiermaschine. …. Und während die wahren Schuldigen vielleicht nie gefunden werden, haben die Airlines sich schon mal von Schuld freigesprochen….“. Statt ausgerechnet auf den Airlines herumzuhacken: Journalismus hätte darin bestanden, zu untersuchen was die Flugsicherheitsbehörde der Ukraine, wo das Unglück geschah, an jenem Tag tat. Oder warum der ukrainische Geheimdienst alle Beweise beschlagnahmte, bevor eine internationale Untersuchungskommission gebildet wurde und was aus dem Material wurde. Oder warum die Ukraine die einfachen 10 Fragen der Russen nicht beantwortet. Oder was die Flugschreiber so hergeben. Wetten, daß wir es alles wüssten wenn es die Russen oder die Widerständler gewesen wären?
Doch wozu die Zuschauer mit Fakten belästigen, wenn Stimmungsmache bestellt ist. Monitor nennt man heute Flachbildschirm. Sic!
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